Jeder der einen Stubentiger bei sich zu Hause hat, steht früher oder später vor der Entscheidung sein Tier – egal ob männlich oder weiblich – kastrieren zu lassen.
Bei Freigängern ist die Gesetzeslage recht eindeutig. Bundesweit haben die meisten Gemeinden die Bestimmung, dass Freigänger zum einen eindeutig identifizierbar sein müssen (inkl. Registrierung) und zum anderen kastriert sind. Der Hauptgrund hierfür ist, die Population wildlebender Katzen langfristig zu regulieren.
Wie sieht es aber bei den Wohnungskatzen aus? Geht es Ihren Samtpfoten damit besser oder schlechter? Hierbei unterscheiden wir erst einmal zwischen Kater und Katze.
Bei der Katze verhindert man zum einen die Trächtigkeit, sofern ein Kater mit im Hause lebt. Auch ist die regelmäßige Rolligkeit für die Miez eine starke körperliche und psychische Anstrengung. Sobald Ihre Kätzin das erste Mal rollig ist, werden Sie schnell feststellen, dass aufgrund der Lautstärke, dies nicht nur für die Katze anstrengend wird. Der Zyklus kann sehr unterschiedlich sein, auch ist eine Dauerrolligkeit nicht selten vertreten. Des Weiteren gibt es noch medizinische Gründe. Es reduziert sich z. B. das Risiko auf Mammatumore sowie Gebärmuttererkrankungen und selbstverständlich Probleme mit den Eierstöcken, da diese ja entfernt worden sind.
Bei Katern stellt sich das natürlich anders dar. Mit der Geschlechtsreife bekommen diese einen für uns Menschen sehr unangenehm riechenden Urin, mit dem sie ihr Revier markieren. Ein ganz natürliches Verhalten, denn in der Natur markieren sie so mehrere Kilometer ihr Revier. Das ist gewiss in der noch so großen Wohnung nicht möglich und somit spielt sich die Partnersuche in unseren Vierwänden ab. Bei Katern gibt es auch noch einen medizinischen Grund, nämlich wenn einer oder beide Hoden nicht abgestiegen sind und sich noch im Bauchraum befinden. Dort ist es viel zu warm und führt ggf. zu Tumorwachstum.
Oft erreicht uns auch die Frage, ob sich das Tier verhaltensmäßig nach einer Kastration ändert. Hier haben wir beobachtet, dass eher das welpentypische Verhalten bleibt. Gerade Kater sind friedliebender. Kastrierte Freigängerkatzen kommen mit deutlich weniger Verletzungen nach Hause, denn unkastrierte Tiere haben draußen einen deutlich größeren Radius und sind deshalb leider öfter in Verkehrsunfälle verwickelt.
Eine Kleinigkeit sollte man jedoch nach der Kastration im Auge behalten – die Gewichtszunahme. Manche Tiere werden ruhiger und haben daher nicht mehr einen so großen Energieverbrauch wie vorher. Hier raten wir dazu, dass die Futtermenge und ggf. auch Futterart angepasst werden.