Ist mein Liebling schon ein Senior?

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Dank Ihrer fürsorglichen Betreuung, dem mittlerweile sehr hochwertigen Futter sowie den Möglichkeiten der modernen Medizin werden unsere Fellfreunde heute um einiges älter als es noch vor 20 Jahren der Fall war. Im „Guinness-Buch der Rekorde“ ist Bobi als ältester Hund aller Zeiten mit 31 Jahren anerkannt worden. Er starb im Oktober 2023. Realistisch gesehen werden unsere Hunde eher von der Rasse abhängig 9-16 Jahre alt und unsere häuslichen Katzen ca. 15 Jahre. 

Tom (pixabay)

Aber ab wann zählen unsere Lieblinge zu den Senioren und ab wann beginnt die geriatrische Phase? Bei Katzen kann man sagen, dass sie ab dem 10. Lebensjahr als Senior zählen und ab dem 15. Lebensjahr beginnt das geriatrische Alter. Bei Hunden ist es ein wenig von der Größe und Rasse abhängig. Kleine Rassen zum Beispiel sind mit 10 Jahren und große Rassen schon mit dem 7. Lebensjahr ein Senior. 

Ähnlich wie bei uns Menschen, haben viele ältere Patienten Probleme mit den Gelenken sowie Verschleißerkrankungen des Bewegungsapparates. Es beginnt mit Schmerzen beim Aufstehen, sie benötigen nach längeren Ruhephasen bzw. Treppensteigen eine längere Anlaufphase bis sie sich wieder eingelaufen haben. Das Klettern auf dem Kratzbaum bzw. das Abwetzen der Krallen daran, wird oft vermieden. Auch fällt den Katzen das Putzen häufig deutlich schwieriger als früher. Arthrose und Arthritis der Gelenke sowie Wirbelsäulenveränderungen können als Verschleißerkrankungen ebenso vorkommen wie bei uns Menschen. 

Sollte dies bei Ihrem Tier der Fall sein, können Sie mit kleinen Veränderungen im Alltag es Ihrem Liebling leichter machen. Fußböden, auf denen Ihr Tier nicht rutscht und einen guten Halt hat, geben Sicherheit und ersparen schmerzhaftes Wegrutschen. Futter- und Wassernäpfe können für das Tier auf eine angenehme Höhe gebracht werden. Somit muss sich Ihr Hund oder Ihre Katze nicht mehr bücken und erspart so einiges an Muskelverspannung im Alter. Oder schauen Sie sich einmal die Katzentoilette genau an – muss Ihre Samtpfote einen hohen Einstieg überwinden? Für Hunde kann es manchmal hilfreich sein, wenn sie Treppen hochgetragen werden oder mit einem Geschirr durch Ihre Hilfe entlastet werden. Es gibt im Tierbedarf schon ein großes Sortiment an Geschirren mit Tragegriff. Auch beim Ein- und Aussteigen kann man behilflich sein. Entweder tragen Sie Ihren Hund ins Auto oder nutzen eine Rampe. Das Training hierfür kann man auch schon in jungen Jahren beginnen, dann fällt es im Alter umso leichter. 

Eine weitere Veränderung im Alter ist das äußere Erscheinungsbild. Die Haut und das Fell verändern sich zum einen, wenn die Katze sich nicht mehr genug selbständig pflegen kann, oder es können Anzeichen bei endokrinologischen Problemen wie Schilddrüsen- oder Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sein. Vermehrtes Trinken könnte bei einer Katze auf eine Nierenproblematik hinweisen. Manche Katzen werden von heute auf morgen unsauber. Sollten Sie solche Veränderungen bei Ihrem Liebling feststellen, erwähnen Sie diese unbedingt beim jährlichen Check Up. Oft kann eine Blutuntersuchung schon Licht ins Dunkel bringen. Oder vielleicht ist Ihr Liebling nicht mehr so belastbar wie früher und schneller außer Atem? Auch das ist eine wichtige Information für Ihren Tierarzt. Herzprobleme stehen bei unseren Vierbeinern im Alter genauso auf der Agenda wie bei uns Menschen. Hier kann man mit der korrekten Diagnose und Behandlung noch steinalt werden. 

Oft übersehen viele Besitzer, dass ihre Katze z. B. schon blind ist oder ihr Hund taub. Die Tiere schaffen es aufgrund anderer Sinne, meist dies geschickt zu kompensieren. Man sollte es aber nicht auf die leichte Schulter nehmen, es kann z. B. ein Hinweis auf Bluthochdruck bei Katzen sein.